Jubiläum

Geschrieben von: Ehm   
Samstag, den 16. Juni 2012 um 19:51 Uhr

Die Geschichte der Elektra Oberegg


Die Lichtkooperation (Elektra „Oberegg-Schachen-Hirschberg“ wurde am 25 April 1912 in den Drei Königen in Oberegg gegründet.

Als Präsident wurde der Ratsherr Wilh. Locher gewählt. Tatkräftige Unterstützung erhielt er von Major Ed. Schmid als Aktuar,

dem Richter Rob. Rosenberger als Kassier und den beiden Beisitzer Ferdinand Rohner und Otto Horsch.

 

 

1912 sollte eine Schiffli-Fabrik in Reute gebaut werden. Um diese Fabrik mit elektrischer Energie zu versorgen,

wurde eine Kooperation gegründet, welche damals für den Anschluss der Fabrik an das bestehende Stromnetz

der kantonalen, st. gallischen  Elektrizitätswerke im Rheintal zu sorgen hatte.


Der zuständige Ingenieur der st.gallischen Elektrizitätswerke beabsichtigte, auch Oberegg an das Versorgungsnetz anzuschliessen.

Deshalb orientierte er in der Krone Oberegg.

Die Brauerei Locher in Oberegg war an elektrischer Energie für den Betrieb einer Eismaschine interessiert.

Der föhnige und milde Winter in diesem Jahr brachte sehr wenig Eis.

Deshalb war es für die Brauerei notwendig geworden, eine Eismaschine zu kaufen.

Nach mehreren Besprechungen mit dem Elektrizitätswerk und den Interessenten wurde am 23.März 1912

eine Abonnementserklärung für 40PS elektrische Kraft (29.4kW) und 400 Lampen unterzeichnet.

 

Der Auftrag für Realisierung der Elektrizitätsversorgung Oberegg-Schachen-Hirschberg wurde an die Firma Füchslin & Co. Arbon vergeben.

Die Firma hatte damals die Konzession für Installationen der St.Galler Elektrizitätswerke.

Die Verträge für die Finanzierung des Projekts mit der Appenzell I.Rh. Kantonalbank wurde unterzeichnet.

An der Versammlung vom 25.April 1912 orientierten die st.gallischen Elektrizitätswerke über die finanziellen

und die technischen Aspekte des Projekts.

Am 29.05.1912 fand die erste Hauptversammlung Elektra Oberegg statt.

Die Statuten wurden weitgehend von der Elektra-Kooperation Reute übernommen.

Die 37 Kooperationsmitglieder unterzeichneten die Verträge für die Erstellung der Elektrizitätsversorgung Oberegg-Schachen-Hirschberg.

Ein Austritt aus der Kooperation wurde mit 10Fr., das Nichterscheinen mit 50Rp. und das „zu spät kommen“ mit 20Rp. gebüsst.

Der Strompreis wurde damals für Oberegg auf 50 Rp pro Kilowatt und 60 Rp pro Kilowatt für Reute festgelegt.

Für die zwei- bis vier-Leiter Lichtzähler wurde eine Miete von 50 Rp bis Fr. 1.50 erhoben.

Für einen Motorzähler musste eine Miete von Fr. 1.00 entrichtet

werden und für einen Bügeleisenzähler 25 Rappen.



In den ersten Jahren war der „Einzieher“ monatlich unterwegs.

Von 1915 bis 1970 erfolgte der Einzug 6 Mal im Jahr.

Falls nicht bezahlt wurde, war der „Einzieher“ befugt, die Hauptsicherung zu entfernen.

Motoren, Zähler, Lampen und Sicherungen mussten damals bei der Elektra gekauft werden.

Schachen – Hirschberg – Dorf Oberegg (Schachen erhielt als erster Weiler eine Strassenbeleuchtung.)


Am Ende des Jahres wurde dann der erste Arbeitsvertrag für die Elektra Oberegg abgeschlossen.

Ab sofort wirkte Johannes Klee als Installateur bis 1946  für die Elektra Oberegg.

St. Anton (Das Rössli und der Alpenhof wurden am 10.05.1913 angeschlossen.)

Die Umstellung der Strassenbeleuchtung von Gas auf elektrisch ist abgeschlossen.

hat der Bezirk einen ersten Versuch unternommen die Elektra Oberegg-Schachen zu übernehmen.

Eine 10000V-Leitung und ein Transformator im Eschenmoos werden gebaut.

Während dem Krieg war das Kupfer so teuer, dass anstelle von Kupferdrähten Aluminiumseile eingesetzt wurden.

Nach Kriegsende setzte eine grosse Nachfrage von elektrischer Energie ein. Stärkere Transformatoren waren nötig

um das Bedürfnis der Bevölkerung nach elektrischer Energie zu befriedigen.

Ein Grund für den Anstieg des Stromverbrauchs in der Region war die Umstellung von Handwebstühlen auf Webmaschinen.

Aluminiumseile wurden durch Kupferdrähte ersetzt.

 

Der Ausbau der Elektrizitätsversorgung Oberegg kann anhand von Protokollen aus den Versammlungen zusammengefasst werden:


1949 Der Bezirk interessiert sich wieder für die Elektra. Dies hat dazu geführt, dass der Schachen bei der Elektra aussteigen wollte.

In zähen Verhandlungen, in welchem die Unterhändler von Schachen Drohungen ausgesprochen haben,

dass sie ein eigenes Verteilernetz bauen werden und die "Oberegger" ihren Kram zusammenräumen könnten kam ein Vertrag zu Stande.

An der nächsten GV stimmten 218 Genossenschafter über eine Übernahme der Elektra des Bezirks ab.

Die Übernahme wurde mit knapp 114 Nein gegen 104 Ja abgelehnt.

1956 wird das Versorgungsnetz von 145V auf  220V angehoben.

Durch die Normspannung versprach sich die Kommission eine Reduktion des Strompreises.

In diesem Zusammenhang wurden zugleich die elektrischen Apparate in den Haushaltungen kontrolliert und wenn nötig repariert.

(Hier ein kleiner Auszug: Handbohrmaschine: Kohlen und Isolierstück ersetzen und Neulagerung des Motors Fr. 16.10.

Staubsauger Flügel ersetzen Fr. 11.00. Am Heizkissen Moltons ersetzen und das Kabel neu einziehen Fr. 4.90)

Die Elektra Schachen trennt sich von der Elektra Oberegg.

Zu Weihnachten 1961 machte die Elektra Oberegg Werbung für elektrische Apparate wie zum Beispiel:

Wünsche der Tochter? Besichtigen Sie die schönen Reise- und Dampfbügeleisen.

Die elektrische Installation vom Skilift Oberegg wird durch die Elektra ausgeführt.

Edwin Bischofberger übernimmt das Amt des Chefmonteurs von seinem Vater.

1966 Edwin Bischofberger, Othmar Eugster und Ulrich Städler sind die Monteure für den Bezirk.

Guido Fürer beginnt seine Lehre bei der Elektra.

An der Sitzung vom 25. Januar 1966 werden für die Installateure neue Löhne beschlossen.

Die Löhne zu dieser Zeit lagen zwischen vier und sechs Franken pro Stunde.

Die Installateure wurden darauf hingewiesen, dass sie die Arbeitszeit produktiv nutzen sollten

und Wirtshausbesuche während der Arbeitszeit nicht erlaubt sind.

Eine Lohnerhöhung für den Lehrling wurde mit der Begründung: " Er ist noch ein Anfänger" abgelehnt.

1967 erhielt die Elektra Oberegg den Auftrag für die Installationsarbeiten für das Realschulhaus.

Zugleich wurde auch die Uhrenanlage geliefert und installiert.

Der Uhrmacher ist der Ansicht, dass er in diesem Fall umgangen worden sei.

Der Vorstand hat darauf hin beschlossen beim Uhrmacher vorzusprechen und ihm den Vorschlag zu unterbreiten,

den ganzen Gewinn von Fr. 214.50 als Provision auszuzahlen.

Bis ins Jahr 1968, als Edwin Bischofberger die Liegenschaft ehemals „Schweizerbund“ übernahm,

führte die Elektra den Verkauf  von elektrischen Motoren, Maschinen und Apparaten.

Die Elektra ist nun noch vorwiegend für Installationen zuständig. Die Elektra suchte einen weiteren Lehrling.

Auf die einzige Bewerbung konnte jedoch nicht eingegangen werden, da es am nötigen "Charakter" fehlte.

Seit 1949 werden die Kontrollen der Hausinstallationen systematisch ausgeführt.

Sie sind für die Betriebssicherheit der elektrischen Anlagen notwendig.

1973 In diesem Jahr werden 3 Atomkraftwerke ans Netz genommen. (2x Leibstadt und Niedergösgen)

1975 Karl Spirig wird zum Präsidenten der Elektra gewählt.

1979 Energie sparen ist aktuell wegen der Erdölkrise

Der Gesamt-Energieverbrauch setzt sich folgendermassen zusammen:

75.3% Erdölprodukte, 17.3% Elektrizität, 4.2% Gas und 3.3% feste Brennstoffe

1985 3 Trafostationen werden bewilligt:

Trafo Dorf: im Neubau der Turnhalle

Trafo Eugst: im Zusammenhang mit einer Pumpstation.

1986 Der Trafo Dorf und der Trafo Eugst mit der Pumpstation werden fertig gebaut.

1987 Im Kellenberg wird eine Trafostation gebaut. Feier 75Jahre Elektra Oberegg.

1988 Um die Versorgungsleistung zu erhöhen, wird die Mittelspannung von 10kV auf 20kV erhöht.

Durch die Trafostation Dorf und die Rundsteueranlage kann die Versorgungssicherheit verbessert werden.

1993 Der Bau der Trafostation St. Anton wird bewilligt.

1994 Die Trafostation St. Anton ist fertig erstellt. Ein neues Anschlussreglement wird eingeführt.

1994 Karl Spirig tritt nach 19jähriger Tätigkeit als Präsident der Elektra auf Ende Jahr zurück.

Peter Sonderegger wird zum neuen Präsidenten gewählt.

Neu können über die Gemeinschaftsantenne Fernseh- und Radioprogramme empfangen werden.

1996 Das Gebiet Vorderladern/Ebenau – Rutlen/Hinterladern wird erschlossen.

2002 Nach 11jähriger Tätigkeit tritt die Kassierin Rita Bruderer aus dem Verwaltungsrat aus.

Edwin Geiger wird der neue Kassier der Elektra.

Emil Bischofberger tritt nach 10 Jahren als Aktuar bei der Elektra zurück.

Eine zusätzliche Trafostation Fallbach soll realisiert werden.

2003 Der Bau einer Ringleitung Vorderladern und den Trafostationen Rutlen und Vorderladern wird geplant.

2008 Auf den Stromrechnungen werden neu Nutzungskosten, Energiepreis, Kosten für Swissgrid

und die Abgaben für die kostendeckende Einspeisevergütung KEV aufgeführt.

Strombezüger, welche über 100‘000kWh im Jahr beziehen, können neu den Anbieter frei wählen.

Die Elektra Oberegg beliefert den Schachen mit elektrischer Energie.

2010 Nach 16jähriger Amtszeit als Präsident und 30 Jahren im Verwaltungsrat tritt Peter Sonderegger zurück.

Felix Eisenhut wird einstimmig zum Präsidenten der Elektra Oberegg gewählt.

Die Elektra bezahlt 10Rp/kWh Solarstrom.

2011 Die Verkabelung in der Kantonsstrasse Richtung Heiden verlegt.

Rosmarie Lieberherr tritt nach 10jähriger Tätigkeit als Kassierin der Elektra zurück.

Nach der Katastrophe von Fukushima interessiert sich die Bevölkerung vermehrt für die Herkunft der elektrischen Energie.

Viele möchten „sauberen Strom“.

Der Bundesrat beschliesst, dass keine weiteren neuen Atomkraftwerke gebaut und die Bestehenden vom Netz genommen werden sollen.

Das wird eine grosse Herausforderung für die Elektra. Smart-Metering, also die Erfassung des Verlaufs des Strombedarfs von Gewerben und Haushalten soll

helfen, Verbrauchsspitzen durch Lastabwurf zu verkleinern. Je konstanter der Stromverbrauch ist, desto günstiger kann er eingekauft werden.

 

2012 Erneuerung der Rundsteueranlage in der Messstation Dorf / Schulhaus.

Mit dieser Anlage können Verbrauchergruppen eindeutig definiert und geschaltet werden.

Eine zuverlässige Begrenzung des Spitzenverbrauchs kann dadurch realisiert werden.

 

2013 Die Elektrokooperation Reute entscheidet an einer ausserordentlichen GV,

dass die Energie und das Rundsteuersignal von der Elektra Oberegg bezogen wird.

 

2014 Die Elektra Reute wird neu ab TS Echenmoos an das Netz der Elektra Oberegg angeschlossen.

Die beiden Elektrokooperationen Schachen, Reute und die Elektra Oberegg pflegen eine vertiefte Zusammenarbeit.

Die Neuerschliessung von Schwellmühle, Fegg, Herren und die Trafostation TS Ledi wird realisiert.

 

2016 Die Erschliessung der Industrieparzellen Rutlenriet mit einem für einen Transformator vorbereiteten Raum,

der in das Gebäude der Holzbaufirma von Reto Federer integriert ist wird realisiert.

 

2016 Die Verkabelung und die Verstärkung ab MS Dorf bis bis TS Haggen und von dort auf die 2 vorgesehenen Standorte

für das Windenergieprojekt Oberfeld wird geplant.

Die Finanzierung für das Projekt bei SwissGrid (Fördergelder des Bundes) wird beantragt.

Die Trafostation Feldli wird komplett saniert und auf den neuesten Stand gebracht.

 

Aktualisiert ( Dienstag, den 06. Juni 2017 um 20:02 Uhr )
 
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